FOLIENLOGISTIK: Optimierungsstrategien – #6 Angebot optimieren, Reste vermeiden

Jul 28, 2021 | Nepata Umwickler

Unsere Serie zur Optimierung der Folienlogistik schaut dieses Mal auf die Vertriebsseite. Denn ein verschlanktes […]

Unsere Serie zur Optimierung der Folienlogistik schaut dieses Mal auf die Vertriebsseite. Denn ein verschlanktes Produktangebot kann helfen, die Logistik zu verbessern – und unverkäufliche Reste zu vermeiden.

Von NEPATA-CEO Fabian Franke

Heute möchte ich einen Punkt ansprechen, bei dem ich mir sicher bin, dass ich damit vielen Logistikleitern aus der Seele spreche: Folienhändler sollten auch einmal das Angebot unter die Lupe nehmen. Kann man all die vielen Produkte in ihrer Variantenvielfalt überhaupt wertschöpfend anbieten? Natürlich gibt es einen Druck aus dem Markt, möglichst individuell und kleinteilig bestellen zu können. Aber in der Logistik führt das zu Problemen, die bei der Angebotsgestaltung vielleicht gar nicht bedacht wurden. Hier lässt sich der Spieß einmal umdrehen und fragen: Was müssten wir eigentlich verkaufen, damit unsere Logistik durchgehend wertschöpfend sein kann?

Problem Restrollen

Ein Beispiel: Meist werden Folien meterweise verkauft. Doch das führt dazu, dass oft sehr kurze Restrollen übrig bleiben. Denn der typische Kunde braucht eben doch nicht einen einzigen Meter, sondern ab drei Meter aufwärts. So häufen sich die Reste mit ein oder zwei Metern, teilweise überlagern sie sogar und müssen entsorgt werden – was oft in der Kalkulation der Verkaufspreise und Margen überhaupt nicht berücksichtig wurde. Und so werden nicht nur Ware und Geld verschwendet, sondern auch in hohem Maße Platz, der andere Waren schlechter zugänglich macht oder insgesamt einfach Kosten verursacht.

Restrollen vermeiden

Man kann sich also überlegen, ob man zumindest für Teile des Sortiments oder besondere Artikel das Angebot strafft. Statt beliebigen Lauflängen und Breiten gibt es nur noch ein paar “Standards”. Bietet man bei einer 50-Meter-Rolle nur Fünf-Meter-Stückelungen an, gibt es gar keine Restrolle mehr in dem Sinn. Auch kann man im Vertrieb ermitteln, welche Breiten man überhaupt anbieten muss. Reichen die volle Breite 122 cm, die halbe Breite 61 cm und vielleicht noch 50 cm aus? Werden die 38 cm, die früher vielleicht mal angesagt waren, überhaupt noch häufig nachgefragt? Noch eine Anregung zur Folienbreite: Angenommen, ein Kunde bestellt fünf Meter Folie in 61 cm Breite. In der Regel werden von der 122 cm breiten Mutterrolle erst einmal fünf Meter umgewickelt, die Fünf-Meter-Rolle anschließend halbiert. Das heißt: Eine weitere Fünf-Meter-Rolle in 61 cm Breite bleibt erst einmal übrig. Sie wird eingelagert, bis das nächste Mal so etwas bestellt wird – oder eine Rolle, die noch kürzer ist. Dann geht vielleicht noch einmal eine Drei-Meter-Rolle runter, aber die restlichen zwei Meter bleiben wieder übrig. Wenn man aber weiß, dass man von einem Medium sehr häufig die Breite 61 cm verkauft, kann man eine komplette 50-Meter-Rolle zuerst in zwei 61er-Rollen teilen und davon die individuellen Längen abwickeln. So hat man viel seltener unverkäufliche Reste: Das ungewollte Zwei-Meter-Stück kommt dann eben nur einmal ganz am Schluss der 50 Meter und nicht bei jedem Teilstück. Dieses Vorgehen hat allerdings zur Folge, dass ein höherer Warenbestand notwendig ist und man einen höheren Warenwert in den kleineren Breiten vorhalten muss. Dagegen steht der Vorteil, dass viel weniger unverkäufliche Reste entstehen. Vielleicht kann man auf diese Breiten auch im Vertrieb besonders eingehen.

Restrollen abverkaufen

Damit sind wir beim Thema: Was tun mit den Restrollen? Oft gibt es bei unseren Kunden noch gar keine Systeme, wie man die Resteverwertung automatisieren könnte. Also dass man Reste von einem oder zwei Metern, die häufiger entstehen, durch entsprechende Abverkaufsprozesse, durch attraktive Preise und das automatisierte Einbuchen im ERP-System doch noch los wird. Aus meiner Erfahrung ist hier großes Potenzial, Umsatz zu generieren mit Ware, die sonst nur entsorgt werden kann. Eine andere Möglichkeit wäre, den Kunden einen Splice anzubieten – oder ihm sogar „anzudrohen“. Dann muss ein Kunden, der eine Lauflänge von mehr als zehn oder 20 Metern bestellt, mit einem Splice, einem Anstückeln des Mediums, rechnen. Oder er erhält einen reduzierten Preis, wenn er sich dazu bereit erklärt. So könnte man jeweils eine kurze Restrollen mit einer längeren Lauflängen zusammsplicen und so das Lager schlank halten. Mehr zur Splicing-Funktion bei der NEPATA UA770 Umwickelmaschine und Ablängmaschine in diesem Video.

Beratung Folienlogistik

Ich bin mir sicher, auch Sie finden noch Potenzial, wenn sich Vertrieb und Lager einmal dazu austauschen. Oder Sie nutzen unser Know-how: Als Berater helfen wir Ihnen, Ihre Folienlogistik zu optimieren. Seit 15 Jahren beschäftigen wir uns mit kleinen und großen Logistiksystemen für Folien-Konvertierung auf der ganzen Welt. Weitere Infos zur “Beratung Folienlogistik” hier anfragen

Noch mehr Tipps in diesem Video

https://www.youtube.com/watch?v=haY0OTJrPsw

"Wir arbeiten kontinuierlich an der Entwicklung und Verbesserung unserer Produkte, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die Materialien und Ansprüche unserer Kunden unterscheiden sich häufig - durch den engen Austausch können wir Learnings erzielen, unsere Produkte optimieren und unseren Kunden damit noch bessere Ergebnisse ermöglichen."

Dominik Haas (Technician)

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